Pasten zur leichten Montage und Demontage
Der Aufbau von Pasten entspricht im Grundsatz dem von Fetten. Allerdings ist der Anteil an Festschmierstoffen deutlich höher. Dadurch wird eine sichere Schmier-, Trenn- und Korrosionsschutzwirkung auch beim Einsatz unter extremen Temperatur- und Druckbedingungen und aggressiven Medien gewährleistet. Pasten werden bei Schraubverbindungen ebenso eingesetzt wie beim Einpressen von Stiften und Bolzen sowie bei Zahnrädern.
Kenndaten von Pasten
Kenndaten | Norm | Beschreibung |
Press-Fit-Test | Gibt Aufschluss über die Schmierwirkung von Pasten bei sehr hohem Druck und geringer Gleitgeschwindigkeit (relevant für Montagepasten) | |
Gewindereibzahl | DIN EN ISO 16047 | Auf einem Schraubenprüfstand wird die Reibzahl µ beim Anziehen von Schrauben und Muttern ermittelt (relevant bei Schraubenpasten) |
Losbrechmoment |
DIN 267-27 |
Verhältnis des benötigten Losbrechmoments beim Lösen der Schraubverbindung zum Anzugsmoment |
Einsatztemperatur |
Schmierung: Öl und Festschmierstoffe sind wirksam |
Aufbau von Pasten
Der Aufbau der Hochleistungspasten ist ähnlich der Fette.
Der wesentliche Unterschied besteht im hohen Feststoffanteil, der typisch ist sowohl für Montagepasten (nur Schmierwirkung) als auch für Schraubenpasten (Schmier- und Trennwirkung).
Anwendungsbereiche von Pasten
Der Anwendungsbereich von Pasten wird wesentlich vom enthaltenen Festschmierstoff bestimmt.
Festschmierstoff |
Maximale Einsatztemperatur [°C] | Anwendungsgebiet |
PTFE | < 300 | Montage, Medieneinfluss |
MoS2 |
< 450 | Montage, Aufpressvorgänge |
Aluminium | < 1100 | Hochtemperaturverschraubungen |
Kupfer | < 1100 | Hochtemperaturverschraubungen, "Anti-Seize"-Paste, el. Leitfähgikeit |
Nickel | < 1400 | Höchsttemperaturverschraubungen |
"Oxide" Keramik | < 1400 | Höchsttemperaturverschraubungen, Edelstahlverschraubungen |